Montag, 5. April 2010

Ostersonntag in Buenos Aires - 4. April 2010

Ostersonntag, der 4. April 2010

Buenos Aires ist am Ostersonntag in der Früh wie ausgestorben. Wie mir gesagt wurde nutzen die Porteños die Osterfeiertage für Kurzurlaube und Ausflüge.
Christoph Gille, zuständig für die Freiwilligen in Argentinien und Jonas, Freiwilliger aus Paderborn und ich fahren in den Außenbezirk San Miguel. Die Evangelische Kirche am Rio de la Plata hat in dem Stadtteil eine diakonische Einrichtung, die sich Casa San Pablo nennt. Mit Zug und Bus sind wir ca. 90 Minuten unterwegs um zu dem Projekt zu kommen. Vorbei geht es dabei an reichere und ärmere Viertel, aber die Stadt hört nicht auf.
Die Zuglinie scheint unserer S-Bahn zu gleichen. Sie ist aber in einem sehr herunter gekommenen Zustand. Christoph Gille erklärt mir, dass die Bahn privatisiert wurde mit den Folgen, dass nichts mehr in den Erhalt investiert wird und 70 % der Linien geschlossen wurden.
Casa San Paplo liegt in einem Armenviertel und wir werden von dem Pastor Sabino Ayala und dem Team herzlich empfangen.
Wie üblich trinken wir erst einmal Mate, aber um 11.00 Uhr feiern wir den Ostergottesdienst. Der Raum in dem der Gottesdienst stattfindet ist abgedunkelt. Alle Plätze, Stühle und Bänke sind mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern gefüllt. Mit einer einfachen Liturgie und schwungvollen Liedern führt der Pastor auf das Osterereignis hin. Es ist spannend wie er das Osterereignis erzählt und mit Gegenständen auch illustriert. Dabei bleibt klar, dass letztlich die Auferstehung für uns Menschen ein Geheimnis bleibt, aber so wie Maria Magdalena und die Jünger neuen Mut schöpften so kann auch Jesus Christus heute in unserem Herzen wohnen und uns ermutigen eine „andere Welt“ zu gestalten. Das ganze Team ist in den Gottesdienstablauf mit einbezogen. Am Schluss feiern wir in dem bescheidenen Räumen Abendmahl – es ist ein besonderes Erlebnis.
Nach dem Gottesdienst haben wir die Möglichkeit mit dem Team, das ausschließlich aus dem Armenviertel kommt, uns auszutauschen. Über die diakonische Arbeit ist hier in den letzten 20 Jahren, seit dem dieses Projekt besteht, eine evangelische Gemeinde mit engagierten Mitarbeitenden gewachsen.
Gleichzeitig habe ich die Gelegenheit mit unserer Freiwilligen Hannah das Jahr im Casa San Pablo zu reflektieren.
Abends besuche ich den Ostergottesdienst in einer Mittelschichtsgemeinde der Unierten Evangelisch Lutherischen Kirche in der Innenstadt von Buenos Aires. Der Gottesdienst ist liturgisch gestaltet. Die Lieder ähneln unseren Chorälen. Es ist alles sehr viel statischer als am Morgen, aber doch auch in dem anschließenden Kirchenkaffee sehr herzlich.

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