Freitag, 9. April 2010

Besuch der Theologischen Hochschule - ISEDET in Buenos Aires

Mittwoch, der 7. April – Besuch der Theologischen Hochschule – ISEDET

Buenos Aires ist eine schöne Stadt mit ungefähr 3 Millionen Menschen. Allerdings kommen jeden Morgen ca. 5 Millionen Menschen dazu, die in der Hauptstadt arbeiten. Dementsprechend verstopft sind die Straßen, wenn am Morgen die Arbeit beginnt, obwohl sie sehr breit angelegt sind.
Deshalb sind lange Wege zur Arbeit ganz normal.

In Argentinien sind alle traditionellen Kirchen, aber auch die Pfingstkirchen stark vertreten. Die verschiedenen Einwanderungsbewegungen haben jeweils ihre Kirche mitgebracht und haben versucht sich zuerst als unabhängige Gemeinde zu behaupten. Häufig hatten sie zunächst keinen Pfarrer oder es kam nur ein Reiseprediger hin und wieder vorbei. Eine Kirchenverfassung mit Zentrale ist ihnen suspekt. Die Unterstützung einer Struktur außerhalb der eigenen Gemeinde hat es schwer von den Gemeinden finanziert zu werden. Die meisten Kirchenzentralen der verschiedenen Kirchen müssen von außen mitfinanziert werden.
Allerdings waren es die Gemeindeglieder gewöhnt mit anderen Konfessionen zusammen zu leben. In dem einem oder anderen Fall mag es zu Spannungen kommen, aber generell scheint ein eher entspanntes Verhältnis zwischen den Konfessionen zu bestehen.

Daraus entwickelte sich auch die ökumenische theologische Hochschule ISEDET in Buenos Aires. Alle historischen Kirchen sind an ihr beteiligt und lassen ihre Pfarrer dort ausbilden. Sogar Katholiken und Pfingstkirchen sind vertreten.
120 Studenten aus ganz Südamerika studieren an der Hochschule. Außerdem gibt es noch ein Fernstudium für 90 StudentInnen und 80 StudentInnen der indigenen Völker werden durch ein besonderes Programm erreicht. Die Hochschule steht unter einem großen Kostendruck und eigentlich müsste sie noch 2 Professoren anstellen um alle Aufgaben bewältigen zu können. Aus Kostengründen ist dies nicht möglich und darunter leidet die wissenschaftliche Tätigkeit.
Dadurch, dass die verschiedenen Kirchen an der Hochschule vertreten sind gibt es automatisch einen engeren Kontakt zwischen den TheologInnen der Kirchen. Neben dem allgemeinen Unterricht bieten die Kirchen noch konfessionellen Unterricht an, damit die angehenden PfarrerInnen auch etwas über ihr Identität lernen.

Die ISEDET hat noch etwas Besonderes. Das ist die Bibliothek. Es ist die größte theologische Bibliothek in Südamerika. Sie wird uns (Dr. Claudia Jahnel ist inzwischen aus Deutschland dazu gestoßen) von Dr. René Krieger gezeigt. Es lohnt sich der Besuch. Schade, dass ich keine Zeit habe länger zu stöbern….
Die deutschen Studenten, die hier studieren haben jedenfalls gute Möglichkeiten.

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