Montag, 28. Februar 2011

Unkrautvernichter als Krankheitsursache?

Unkrautvernichter als Krankheitsursache?
Im Hinterland von Buenos Aires lebt Magui Arguello mit ihren Eltern. Das Mädchen ist an den Rollstuhl gebunden, kann sich nicht selbst anziehen und wird nie mit anderen Kindern herumtollen können. Ihre Eltern vermuten einen Zusammenhang zwischen Maguis Krankheit und dem hohen Chemieeinsatz um sie herum. Maguis Vater Rudolpho meint: „So eine Degeneration wie sie sie hat, gab es davor kaum, das kannte man fast nicht bis zu ihrer Geburt. Und danach gab es noch vier weitere Fälle, nicht ganz mit derselben Ausprägung. Ein Kind hat Sprachprobleme, andere haben Störungen des Bewegungsapparates.“Laut ärztlicher Diagnose hat sich das Gehirn des Mädchens nicht korrekt in zwei Hirnhälften ausgebildet. Kann Glyphosat wirklich die Ursache dafür sein? Monsanto hält das nicht für möglich. Doch in Buenos Aires findet Professor Andrés Carrasco Parallelen. Er testete Glyphosat an Amphibien und entdeckte auch dort unter anderem eine fehlerhafte Ausbildung der Hirnhälften. Seine Einschätzung: „Der solche Missbildungen hervorrufende Wirkungsmechanismus ist der von Glyphosat, denn das ist ein enzymatisches Gift.“Ein Interview verweigert der Konzern Monsanto, der das Gensoja in die Welt brachte. Als wir unsere Recherchen schriftlich präsentieren, bezweifelt Monsanto pauschal die Sorgfalt der Forschungen und schreibt: „Monsanto ist nicht nur von der Sicherheit seiner Produkte völlig überzeugt, sondern auch von dem Nutzen, den sie unseren Kunden bringen, sowie von dem Beitrag, den sie für nachhaltige Landwirtschaft leisten.“
Endgültige Beweise, dass „Roundup“ schwere Krankheiten verursacht, gibt es nicht. Dennoch lässt die Sache vielen Forschern keine Ruhe. So auch im französischen Caen: Seit über fünf Jahren untersucht man dort die Wirkung von Glyphosat auf menschliche Zellen. Professor Gilles-Eric Séralini experimentierte mit kleinsten Mengen, mal pures Glyphosat, mal das ganze Monsanto-Produkt „Roundup“. Ein Ergebnis: Zelltod binnen 24 Stunden. Seine Einschätzung: „Glyphosat hat sich in zahlreichen Studien auf der ganzen Welt als giftig erwiesen. Für menschliche Zellen ist Glyphosat schon in sehr niedrigen Dosierungen giftig, viel niedriger als sie der Bauer auf seinem Feld anwendet. Das Mittel ‚Roundup‘ ist dabei noch giftiger als Glyphosat, denn Glyphosat ist nur eine von mehreren Substanzen in ‚Roundup‘.“Monsanto hält solche Zellforschungen nicht für auf den Menschen übertragbar. „Roundup“ sei sicher, schreibt das Unternehmen.Weder beim Metzger noch auf abgepackten Lebensmitteln finden wir in Deutschland in aller Regel einen Hinweis darauf, ob für die Fütterung auf genverändertes Soja zurückgegriffen wurde. Dabei bekommen das nicht nur Schweine, sondern auch Geflügel und Rinder unters Futter gemischt. Somit können auch Eier und Milchprodukte unter Einsatz von Gensoja hergestellt worden sein.Gensoja ist inzwischen so weit verbreitet, dass kaum ein Lebensmittelhersteller gewährleisten kann, dass seine tierischen Produkte ohne Gentechnik im Futter hergestellt wurden. Selbst für kleinste Zutaten wie beispielsweise die Butter im Butterkeks oder den Käse auf der Pizza kann zu Beginn Genfutter eingesetzt worden sein. Dies schließen nur das Bio-Siegel und das grüne Siegel „Ohne Gentechnik“ aus.

Gensoja im Vormarsch

Dem Anbau von Soja fallen biodiversitätsreiche Anbau- und Ökosysteme zum Opfer, was in den Herkunftsländern zur Verdrängung kleinbäuerlicher Nahrungsproduzenten führt. Die industriellen Soja-Monokulturen für den Export dehnen sich in Südamerika schon auf über 40 Millionen Hektar Land aus - eine Fläche so groß wie Deutschland und die Schweiz zusammen. Etwa zwei Drittel davon bestehen aus Gensoja.

Brasilien: Mega-Wasserkraftwerk Bel Monte gestoppt

Bischof Erwin Kräutler und seine MitstreiterInnen bekommen recht:

Richter verhängt Baustopp des weltweit drittgrößten Wasserkraftwerkes im Amazonas-Gebiet Sieg im Amazonasgebiet für den österreichischen Bischof Erwin Kräutler:
Ein Richter hat vorerst den Bau des weltweit drittgrößten Wasserkraftwerkes im Amazonas-Gebiet gestoppt. Die Umweltauflagen seien nicht erfüllt, so der zuständige Richter.

Das Belo-Monte-Kraftwerk ist ein Megastaudammprojekt und soll am Xingu-Fluss errichtet werden. Erwin Kräutler, der für die Region zuständige Bischof, stammt aus Vorarlberg und kämpft zusammen mit Ureinwohnern und Umweltschutzorganisationen bereits seit längerer Zeit gegen das Projekt. Auch Promis wie Sting oder der Regisseur James Cameron unterstützten die Umweltschützer in ihrem Feldzug gegen das Projekt .Kritik erntet das Projekt auch wegen diverser ungeklärter Fragen zur Wirtschaftlichkeit und wegen einer staatlichen Finanzierung.

Dienstag, 1. Februar 2011

Evangelisch-Lutherische Kirche in Chile

Synode der IELCH:
Pastor Luis Alvarez (Punta Arenas) wurde bei der Synode der IELCH am 30. Januar zum neuen Präsidenten der IELCH gewählt.
Neu in den Synodalrat wurden gewählt Pastorin Nelly Maske (La Trinidad, Santiago) als Sekrtetärin, Roberto Dassé (Punta Arenas) und Ximena Ruminot (Concepción) als Mitglieder.

Pastorin Dr. Gloria Rojas verabschiedete sich in einem bewegenden Abschlussbericht nach 10 Jahren Präsidentschaft und legte das Amt in die Hände von Luis Alvarez. Sie selbst wird von ihm das Pastorenamt in Punta Arenas, der südlichsten lutherischen Gemeinde der Welt, übernehmen.

Mehr Informationen zur Synode gibt es:
Auf deutsch auf der Seite des Gustav-Adolf-Werks Leipzig: www.gustav-adolf-werk.de
Auf spanisch mit Bildern und Videos auf der Seite der IELCH: www.ielch.cl

Nicaragua - Ein Bericht von Lena Sänger

Erstemaleaufdemland
In der vergangenen Woche habe ich so einiges zum allerersten Mal erlebt!

Einmal raus aus dem Lebensstandard, den ich in Managua habe. Kein Internet, kein Handyempfang, keinen Strom, keine Toilette, keine Dusche, kein Waschbecken, keine Matratze, keinen festen Boden, kein verschlossenes Dach, keine Haustür. Aber dafür jede Menge wundervolle Natur, Freundlichkeit, Gastfreundschaft, Schlichtheit!

3 Mal umsteigen, 8 Stunden Busfahrt, dann ist man in Rodeito, einem kleinen Dorf an der Grenze zu Honduras. 10 km noch und man ist im Nachbarland. Aber es gibt noch genug in Nicaragua zu erkunden und zu erleben.

Dazu möchte ich euch Gerzan Alvarez vorstellen, ein Mann von etwa 55 Jahren, ein Lebenskünstler!

Bauer, Pastor, Tierarzt, eine Art Hilfsbürgermeister....ein Mann für alles! Er ist in Rodeito aufgewachsen, hat dort selbst eine Familie gegründet, 2 Töchter und 3 Söhne, alle schon erwachsen. Einige leben noch in ihrem Geburstsort, andere sind in die nächst größere Stadt gezogen. Denn das Leben in Rodeito ist hart! "La vida es muy dura!", erzählt Gerzan mit einem verschmitzten Lachen. Aber er versucht es, so einfach wie möglich zu nehmen. Er hat Freude bei seiner Arbeit.

Weil er weiß, wie wichtig seine Dienste für die Gemeinde sind. Er ist Pastor in sechs Gemeinden, die alle an Rodeito grenzen, aufgrund des schlechten Weges jedoch mit dem Fahrrad jeweils mindestens eine Stunde voneinander entfernt zu erreichen. Ich wollte Gerzan begleiten, doch bei 40 Grad über Stock und Stein mit nicht funktionierenden Bremsen und den noch unverdauten Bohnen vom Frühstück im Magen ließen mich den Weg leider nicht bestreiten.

Ich musste umkehren und mich den Rest des Tages in der Hängematte ausruhen, so überanstrengt hat mich die halbstündige Fahrradfahrt! Dafür habe ich dann seine Ehefrau in eine der anderen Gemeinden zu Fuß begleitet und dort sehr denkwürdige Gespräche mit den Einheimischen geführt. Wenn man hört, dass sich die überwiegende Mehrheit der Familien (alles Bauern) den Sack (ein Pfund) Bohnen nich leisten kann, weil sie die 20 Cordoba (entspricht ca. 1 $) nicht aufbringen können, dann fängt man schon ernsthaft an, über die Verteilung des Geldes in dieser Welt nachzudenken...

Für die Menschen in Rodeito und Umgebung liegt die einzige Hoffnung und Freude in Gott.
Beim Gottesdienst, der mit einer Bibel und einem Gesangsbuch in einer einfachen Lehmhütte durchgeführt wird, singen sie laut und deutlich "Alabare" (Wir loben dich Herr, wir danken dir!)Aber nicht nur solche Begegnungen, auch Begegnungen tierlicher Art hatte ich einige! Auf dem Plumpsklo mit Kakalaken, Ameisen, Fliegen und Bienen zum Beispiel ;-) Und in meinem Schlafsack mit einem Skorpion! Ja, er hat mich gestochen! Ja, es hat höllisch wehgetan (vergleichbar mit einem Bienenstich, nur 5 Mal schmerzhafter)! Ja, ich hatte Angst, dass es sehr gefährlich ist! Und nein, es ist nicht sehr gefährlich, solange man nicht allergisch ist und keine besonders giftige Art erwischt. Aber ich hatte Glück und nach 4 Stunden ist mein Daumen wieder abgeschwollen. Gerzan und seine Frau hatten die passenden Mittelchen parat: Zahnpasta gegen die Schwellung und Kaffee, damit sich die Zunge nicht entzündet, was anscheinend eine oftmalige Begleiterscheinung ist.

Nun kann ich immerhin behaupten, ich habe einen Skorpionstich überlebt ;-) Am Abend saßen wir wieder vergnügt beieinander und haben uns eine Folge einer der vielen unsäglichen mexikanischen oder spanischen Telenovelas angeschaut. Denn seit Kurzem hat Familie Alvarez eine Solarzelle auf dem Dach, damit sie wenigstens ein bisschen Strom erzeugen kann. Dieser wird dann aber nicht zum Kochen oder Ähnliches benutzt, sondern um sich eine Stunde abzulenken mit den Problemen von weißen reichen Geschäftsmänner und ihren hübschen Frauen.

Absurd, aber verständlich! Doch diese Art der Distraktion ist Gott sei Dank nicht das Highlight eines Feierabends! Wenn eh schon alle Nachbarn zum fernsehen vereint sind, lässt sich hinterher auch noch gepflegt eine Runde Karten spielen! Und mit welcher Freude und welchem Enthusiasmus! Bilder sagen mehr als Worte...Aber eigentlich wollte ich ja erzählen, was ich alles das 1. Mal erlebt habe, mal abgesehen von dem ärgerlichen Skorpionstich...Ich bin zum 1. Mal geritten! Ich habe zum 1. Mal in Nicaragua eine noch unreife, also saure, aber leckere Mango gegessen! Ich habe zum 1. Mal gesehen, wie Honig aus Bienenwaben gepresst wird! Ich habe zum 1. Mal eine Kuh gemolken! Und ich habe zum 1. Mal Weltabgeschnittenheit gespürt und genossen! Auf viele weitere Male!!! ;-)

Eingestellt von Lena Saenger am Sonntag, 30. Januar 2011 : www.nicaraguensa.blogspot.com

Samstag, 22. Januar 2011

Südamerikatag in Erlangen am 5. Februar 11


Südamerika - Kontinent der Kontraste am 5. Februar 2011 in der Evangelischen Studierendengemeinde in Erlangen, Hindenburgstr. 46
Evangelischen StudierendengemeindeHindenburgstr. 4691054 Erlangen

Unkostenbeitrag inkl. Mittagessen: 10,00 Euro,StudentInnen 5,00 Euro
Wegbeschreibung:
Mit der Bahn: Bis zum Hauptbahnhof Erlangen.Sie finden uns mit öffentlichen Verkehrsmitteln vom HauptbahnhofErlangen. Ab Hugenottenplatz (vor dem Bahnhof)mit dem Bus 288 Richtung Waldkrankenhaus bis zurHindenburgstraße (ca 6 Min).

Mit dem PKW: Mit dem Auto kommend über die A 71 bis zur AusfahrtErlangen-Nord fahren. Dann Richtung Möhrendorf undnach 200 Metern rechts Richtung Erlangen abbiegen. Beider ersten Ampel links der Straße folgen bis zur nächstenAmpel. Dort rechts in die Bismarckstraße abbiegen. DemStraßenverlauf rund 500 Meter folgen, dann links in dieHindenburgstraße. An der Ecke Kochstraße befindet sich ESG.

Vorbereitungsteam:
Pfarrerin Eva Siemoneit-WankeKerstin Pawlak Wolfgang Keck Hans Zeller. Bei Fragen zum Südamerikatag: Referat LateinamerikaHans Zeller, Lateinamerikareferent Neuendettelsau Tel: 09874 9-1601E-Mail: hans.zeller@mission-einewelt.deEvangelischen

Adriana Castillo aus Chile besucht die bayerische Landeskirche

Vom 19. Januar bis 9. Februar 2011 wird Adriana Castillo (48Jahre, verheiratet, 3 Kinder) die bayerische Landeskirche besuchen. Der Weltgebetstag ist der Anlass für diesen Besuch, da er dieses Jahr aus Chile kommt. Sie arbeitete bei der Ausarbeitung des Programms, 2007 bis 2009, mit und besucht nun Vorbereitungstreffen der Dekanate für den Weltgebetstag und informiert über ihr Land Chile. Sie ist im Norden Chiles geboren, aber schon sehr früh zogen ihre Eltern nach Concepcion. Heute wohnt sich mit ihrer Familie in Hualpen. Sie ist Pädagogin und arbeitete in den letzten Jahren vor allem in der Frauenbewegung. Es wurde ein Programm zur Vorbeugung gegen häusliche Gewalt entwickelt, das sie in Frauengruppen durchführt.

Durch die Diktatur von Pinochet (1973-1988) wurde ihr bewusst, dass sie sich gesellschaftlich engagieren muss. Deshalb ist sie in verschiedenen Nichtregierungsgruppen aktiv.

Seit 10 Jahren ist sie Mitglied der lutherischen Kirche und ist ehrenamtlich vor allem in der Frauenarbeit der Kirche verwurzelt.

Programm:

19. bis 25. Jan. in Neu Ulm, München und Rosenheim

25. bis 26. Jan. in Neuendettelsau

27. bis 28. Jan. in Schweinfurt

29. Jan. in Neuendettelsau

30. Jan. in Georgensgmünd

31. Jan. in Nürnberg

1. bis 3. Februar in Neuendettelsau und Stein

4. bis 5. Febr. in Erlangen

6. bis 9. Febr. in Neuendettelsau


Adriana Castillo
mit Birgit Jäger-Brox in Neu Ulm
Adriana erlebt das erste Mal in ihrem Leben Schnee.

Hilferuf aus Honduras

20. Januar 2011
Die Gemeinde "El buen Samaritano" befindet sich in dem Stadtviertel La Unión, San Pedro Sula im Nordwesten des Staates Honduras. Im letzten Jahr wurden ca. 180 Menschen in dem Stadtrandgebiet von San Pedro Sula umgebracht. Im November berichtete P. Hernán Lopéz, dass die Welle der Gewalt nach gelassen habe.
Nun ist die Gewalt wieder zurück gekehrt.
Am Montag, den 17. Jan. 11, gab es einen heftigen Schusswechsel zwischen der Polizei und der Bande 18. Es starben dabei 4 Menschen, einige wurden verletzt und die Polizei nahm mehrere Personen fest. Die Bewohnerinnen und Bewohner in La Unión leben mit der ständigen Angst vor Überfällen und Schießereien. Die Mitglieder der Banden werden aus Angst vor Rachefeldzügen nicht verraten. Die Kirchengemeinde "El buen samaritano" musste ihre Arbeit schließen. Im Moment können keine Gottesdienst stattfinden. P. Martin Girón, Kirchenpräsident, bittet, dass wir im Gebet an sie denken und Gott bitten, dass die Welle der Gewalt aufhören möge.

Sintflutartige Niederschläge im Bundesstaat Rio de Janeiro

Montag, der 17. Januar 2011

Auch die brasilianische Partnerkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ist von der Naturkatastrophe betroffen.

In der bergigen Region im nördlichen Hinterland von Rio rund um die Städte Nova Friburgo, Teresópolis und Petrópolis seien kleine Bäche zu reißenden Flüssen geworden, zahlreiche Häuser von den Erdmassen begraben und viele Menschen gestorben, so der Lateinamerikareferent von Mission EineWelt, Hans Zeller. Auch Gemeinden der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) seien von der Naturkatastrophe betroffen. Wie groß der genaue Schaden ist, könne aber laut Hans Zeller noch nicht abgeschätzt werden: „Bisher lässt sich sagen, dass glücklicherweise keine Mitglieder der lutherischen Kirchen verletzt oder getötet wurden. Etliche Kirchen und Gemeindehäuser sind jedoch mit Schlamm und Wasser vollgelaufen. Die gesamte Lage ist immer noch unüberschaubar, da erst in diesen Tagen Krisenkomitees eingerichtet werden können, die die genauen Folgen untersuchen.“ Der Präsident der IECLB, Dr. Nestor Friedrich, drückte den Betroffenen sein Mitgefühl aus: „Wir sind geschockt und gelähmt von den extremen Wettersituationen, die wir erleben.“

Der Brasilianer Walter Berner, der in der lutherischen Kirche vor Ort eine organisatorische Rolle bei der Katastrophenhilfe übernommen hat, berichtet, dass man im Moment von etwa 650 Toten ausgehe. Vermutlich seien aber noch viele Leichen unter Lehm und Schutt begraben. Etliche Menschen seien obdachlos geworden, so im Cuiabá-Tal, wo die Wasser- und Schlammmassen etwa 6000 Leuten das Zuhause geraubt haben. Vor allem arme Menschen seien durch die schweren Unwetter betroffen, wie Hans Zeller von Mission EineWelt erklärt: „Sie siedeln in der Regel in den bergigen, unzugänglichen Gebieten an den Stadträndern. Diese stetig wachsenden Elendsviertel, die keinem Baurecht verpflichtet sind, trifft es bei Überschwemmungen oder Erdrutschen immer zuerst.“

Mission EineWelt und der Martin-Luther-Verein Bayern, der ebenfalls enge Verbindungen zu lutherischen Kirche Brasiliens hat, bitten um Spenden, damit die Kirche den Menschen vor Ort helfen kann. „Das Geld wird momentan vor allem für Nahrungsmittel, Wasser und Nothilfemaßnahmen für die Betroffenen benötigt, zum Beispiel für Decken, Matratzen und Notunterkünfte“, so Hans Zeller. Spenden sind möglich unter dem Stichwort „Sintflutartige Regenfälle“ auf das Spendenkonto 10 11 111 bei der Evangelischen Kreditgenossenschaft eG (BLZ 520 604 10).


Die Evangelische Kirche lutherische Bekenntnisses hat in der betroffenen Region Krisenstäbe gebildet und versorgt die Menschen mit Nahrungsmittel und Wasser. Für die Obdachlosen werden Notunterkünfte bereit gestellt.

Neuer Kirchenpräsident in der Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien

Dr. Nestor Paulo Friedrich

Der neue Kirchenpräsident der IECLB, Pfr. Dr. Nestor Paulo Friedrich, wurde am 26. Oktober 1957, in Agudo / Rio Grande do Sul, geboren. Er ist mit Sofia Grau Friedrich, Lehrerin, verheiratet und Vater der beiden Töchter Paula und Laura. Nach dem Gymnasium studierte er in Sao Leopoldo Theologie. Er arbeitete in den Kirchengemeinden Cangucu/Piratini, von 1983-1989, (Rio Grande do Sul), Dr. Mauricio Cardoso, von 1989-1995, (Rio Grande do Sul) und Nova Hartz, von 1999-2003 (Rio Grande do Sul). Unter anderem war er als Pfarrer für die Frauenarbeit und Jugendarbeit zuständig. In den verschiedenen Gemeinden begleitete er überregionale Funktionen als Distrikts- und stellvertretender Synodalpfarrer und war in der EST und in der franziskanischen Hochschule als Professor tätig. Seit 2003 war er Generalsekretär in der IECLB.



Dr. Friedrich (Mitte) mit den brasilianischen Austauschpfarrerehepaar Odila und Mauro Schwalm / links (Nürnberg), Austauschpfarrerin Dr. Taís Strelow / rechts (Schweinfurt) und Austauschpfarrer Milton Jandrey / rechts(Schwandorf).