Samstag, 22. Januar 2011

Sintflutartige Niederschläge im Bundesstaat Rio de Janeiro

Montag, der 17. Januar 2011

Auch die brasilianische Partnerkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ist von der Naturkatastrophe betroffen.

In der bergigen Region im nördlichen Hinterland von Rio rund um die Städte Nova Friburgo, Teresópolis und Petrópolis seien kleine Bäche zu reißenden Flüssen geworden, zahlreiche Häuser von den Erdmassen begraben und viele Menschen gestorben, so der Lateinamerikareferent von Mission EineWelt, Hans Zeller. Auch Gemeinden der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) seien von der Naturkatastrophe betroffen. Wie groß der genaue Schaden ist, könne aber laut Hans Zeller noch nicht abgeschätzt werden: „Bisher lässt sich sagen, dass glücklicherweise keine Mitglieder der lutherischen Kirchen verletzt oder getötet wurden. Etliche Kirchen und Gemeindehäuser sind jedoch mit Schlamm und Wasser vollgelaufen. Die gesamte Lage ist immer noch unüberschaubar, da erst in diesen Tagen Krisenkomitees eingerichtet werden können, die die genauen Folgen untersuchen.“ Der Präsident der IECLB, Dr. Nestor Friedrich, drückte den Betroffenen sein Mitgefühl aus: „Wir sind geschockt und gelähmt von den extremen Wettersituationen, die wir erleben.“

Der Brasilianer Walter Berner, der in der lutherischen Kirche vor Ort eine organisatorische Rolle bei der Katastrophenhilfe übernommen hat, berichtet, dass man im Moment von etwa 650 Toten ausgehe. Vermutlich seien aber noch viele Leichen unter Lehm und Schutt begraben. Etliche Menschen seien obdachlos geworden, so im Cuiabá-Tal, wo die Wasser- und Schlammmassen etwa 6000 Leuten das Zuhause geraubt haben. Vor allem arme Menschen seien durch die schweren Unwetter betroffen, wie Hans Zeller von Mission EineWelt erklärt: „Sie siedeln in der Regel in den bergigen, unzugänglichen Gebieten an den Stadträndern. Diese stetig wachsenden Elendsviertel, die keinem Baurecht verpflichtet sind, trifft es bei Überschwemmungen oder Erdrutschen immer zuerst.“

Mission EineWelt und der Martin-Luther-Verein Bayern, der ebenfalls enge Verbindungen zu lutherischen Kirche Brasiliens hat, bitten um Spenden, damit die Kirche den Menschen vor Ort helfen kann. „Das Geld wird momentan vor allem für Nahrungsmittel, Wasser und Nothilfemaßnahmen für die Betroffenen benötigt, zum Beispiel für Decken, Matratzen und Notunterkünfte“, so Hans Zeller. Spenden sind möglich unter dem Stichwort „Sintflutartige Regenfälle“ auf das Spendenkonto 10 11 111 bei der Evangelischen Kreditgenossenschaft eG (BLZ 520 604 10).


Die Evangelische Kirche lutherische Bekenntnisses hat in der betroffenen Region Krisenstäbe gebildet und versorgt die Menschen mit Nahrungsmittel und Wasser. Für die Obdachlosen werden Notunterkünfte bereit gestellt.

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