Dienstag, 7. September 2010

Mit Landesbischof unterwegs - Besuch in Nicaragua

Besuch der Kirche "Glaube und Hoffnung" vom 9. bis 12. August

Projekt zur Nahrungssicherheit in Nicaragua
In Nicaragua besuchen wir in Somotillo auf unzugänglichen Feldwegen (nur durch Allradantrieb zugänglich) das Projekt der ländlichen Entwicklung, das auch durch die bayerische Landeskirche unterstützt wurde. Beeindruckt sind wird von der ökologischen Anbauweise, die die Bauern durch das Programm der Kirche „Glaube und Hoffnung“ erlernt haben. In der Vergangenheit wurden Monokulturen angebaut, die zusammen mit den klimatischen Veränderungen Bodenerosion und eine Auszehrung der Böden mit sich brachten.
Heute bauen die Bauern in ökologischer Anbauweise heimische Pflanzen in Mischkulturen an und gehen vor allem achtsam mit dem Wasser und dem Boden um.
Damit können sie ihre Ernährung sicher stellen und gleichzeitig bleibt noch etwas übrig, was sie auf dem Markt verkaufen können.



Politische Situation

In den Gesprächen mit den verschiedenen Personengruppen wird uns gesagt, "dass der Präsident Nicaraguas, Daniel Ortega, der überall mit Plakaten präsent ist die Revolution verraten habe". Übereinstimmend hören wir, dass es zwar einen sozialistischen Diskurs gibt, aber die Regierung vor allem an der Macht klebt und das Land in einer Art Gutsherrenwirtschaft verwaltet. In einer Form von Gauleitersystem wurde mit den CPC´s eine Parallelstruktur zur Parteienlandschaft eingerichtet, die von der Präsidentengattin verwaltet wird.
Auf Kritik stößt auch die Tatsache, dass der Präsident im nächsten Jahr inzwischen schon bei 35 % der abgegebenen Stimmen, wenn ein Abstand von 5 % zum nächsten Kandidaten besteht, gewählt sein wird.

Lutherische Kirche: "Glaube und Hoffnung"
Im Bischofsbüro diskutieren wir eifrig über den Aufbau der Kirche „Glaube und Hoffnung“. Zwei Pfeiler prägen das integrale Pastorenamt:
Diakonie und pastorale Arbeit.
Mit der pastoralen Arbeit ist die diakonische Tätigkeit eng verbunden, die häufig ehrenamtlich ausgeführt wird. In den verschiedenen Projekten in den ländlichen Gebieten können wir dies deutlich erleben. Es geht nicht nur um die Predigt der frohen Botschaft, sondern genauso um die Verbesserung der Lebensbedingungen der Menschen.
Auswirkungen des Klimawandels

Bei dem Besuch in Carbonera (Name für Köhlerei) fällt uns auf, dass die Kinder unterernährt sind. Es wird uns erklärt, dass lange Trockenzeiten die Brunnen vertrocknen lassen und die Nahrungssicherheit in Frage stellen. Selbstverständlich feiern wir in einem kleinen Vorplatz eine kleine Andacht mit Gebet. Diese Spiritualität gehört selbstverständlich zum Leben der Menschen. Die Pfarrerin Melba wird als Lebensberaterin sehr geschätzt und mit ihren Andachten stärkt sie die Menschen, die oft auf sich allein gestellt sind.

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